Die "Kahlgründer Sänger und Musikanten", im Gründungsjahr 1955 als Blaskapelle Schöllkrippen, haben den neuen Namen angenommen nachdem vom Bayerischen Rundfunk 1964/1965 die ersten Aufnahmen gemacht waren und die Gruppe vom BR auch zu öffentlichen Veranstaltungen eingeladen wurde.
Um die Mitte des 20. Jahrhunderts hatte Schöllkrippen keine Blaskapelle mehr, selbst bei kirchlichen Anlässen musste auf auswärtige Musiker zurückgegriffen werden. Deshalb dachten einige junge Burschen darüber nach, ob nicht das Lernen eines Blasinstruments diese Lücke schließen könnte, zumal schon drei Schulkameraden - Karl Rack (Geige), Karl Schuhmacher (Geige) und Manfred Steigerwald (Akkordeon) - damals zusammen Hausmusik machten. Nachdem Rack von Geige auf Trompete wechselte, begann die Wende in Richtung Blasmusik. Weitere Musiker, darunter Adolf Pistner, kamen hinzu. Im Juli 1955 entschlossen sich die Musiker und ihre Förderer zu einer offiziellen Gründungsversammlung. Einen Namen gab es noch nicht, es sollte einfach nur die Tradition des Musikvereins wiederbelebt werden. Der erste Auftritt der neuen Tanzmusikkapelle, die sich den Namen »Rio« gab, war Januar 1956 beim Faschingsball des Gesangvereins Schöllkrippen. Dann ging es Schlag auf Schlag, viele Auftritte folgten. Die Tatsache, dass ziemlich alle Musiker auch Mitglieder des damaligen Männergesangvereins waren, erwies sich als Vorteil. 1964 wurde der Leiter der Volksmusikabteilung des Bayerischen Rundfunks in Nürnberg, Emil Händel, auf die Gruppe aufmerksam. Anhand alter Noten nahmen die Musikanten dann auch kaum noch gesungene Lieder auf. In der folgenden Zeit waren die »Kahlgründer Sänger und Musikanten« (der Name wurde 1965 von Reinhold Jung vorgeschlagen) nun öfters im Radio zu hören und auch Gast bei Veranstaltungen des BR. Von den zahllosen regionalen und überregionalen Auftritten war die weiteste Reise 1982 nach Indonesien ein besonderer Höhepunkt. (dp)